Zu wenig Schlaf und die Folgen für die Gesundheit: Schlecht für's Herz – und auch für's Körpergewicht!

Schlaf

Wie gut oder schlecht wir schlafen hat enorme Auswirkungen auf unsere körperliche und psychische Gesundheit – und so auch auf unser Herz. Wir informieren Sie über die gesundheitlichen Folgen von Schlafmangel.

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Schlafmangel

Wer unter Schlafproblemen leidet, sollte sich besser früher als später darum kümmern. Denn ein ungesundes Schlafverhalten und der damit einhergehende Schlafmangel können ernsthafte Folgen für das Herz und den Körper haben: Unter anderem kann bei Schlafstörungen das Risiko für einen Herzinfarkt oder eine Herzschwäche bzw. Herzinsuffizienz sowie für andere kardiovaskuläre Erkrankungen steigen – aber auch die Psyche und das Körpergewicht leiden unter zu wenig Schlaf.

Gewichtszunahme als Folge von Schlafmangel

Mehreren Untersuchungen nach hat chronischer Schlafmangel negative Folgen: Er fördert die Entstehung von Übergewicht – und auch zwischen Diabetes und Schlafmangel besteht ein Zusammenhang. So haben epidemiologische Studien gezeigt, dass Schichtarbeit oder auch chronischer Schlafmangel das Risiko an Typ 2-Diabetes oder Adipositas zu erkranken, signifikant erhöhen. Auf einen gesunden Schlaf zu achten, ist auch wichtig, wenn man – z.B. aus gesundheitlichen Gründen – eine Diät macht. Nach achteinhalb Stunden Schlaf waren Diäthaltende in einer schwedischen Studie deutlich motivierter als bei nur fünfeinhalb Stunden Schlaf.

Wieviel Schlaf braucht man, um keine körperlichen Symptome von Schlafmangel zu verspüren?

Zwar variiert das individuelle Schlafbedürfnis von Person zu Person, doch der Konsens von Schlafforscher:innen lautet: Sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht sind für erwachsene Menschen wichtig, um Schlafmangel vorzubeugen. Auf lange Sicht ist ausreichend Schlaf essenziell, um die kognitive Leistungsfähigkeit gewährleisten zu können und das Risiko für verschiedenste psychische und körperliche Erkrankungen zu mindern.

Chronischer Schlafmangel: Was raubt mir eigentlich den Schlaf?

Immer mehr Menschen leiden heutzutage an Ein- und Durchschlafproblemen. Die Ursachen hierfür sind nicht selten in unserem modernen Lebensstil zu finden: Künstliches Licht ist etwa permanent verfügbar und macht auch vor dem Schlafzimmer nicht halt. Es kann daher hilfreich sein, künstliche Lichtquellen wie beispielsweise Smartphones, WLAN-Router oder TV-Bildschirme aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Denn diese stören unseren Melatoninhaushalt – und wenn die Produktion des Schlafhormons gehemmt ist, schlafen wir schlechter ein und durch.

Ebenso mitverantwortlich für die negativen Veränderungen in unserem Schlafverhalten sind veränderte Arbeitsweisen: Die in vielen Jobs mittlerweile vorausgesetzte permanente Erreichbarkeit, Überstunden und unzureichende Pausen stören unsere innere Uhr und irritieren den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Ab wann spricht man von einer Schlafstörung?

Von einer chronischen Schlafstörung oder auch Insomnie spricht man, wenn über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten Schlafprobleme bestehen. Es gibt allerdings auch die sogenannte Einschlafstörung: Hiervon spricht man, wenn jemand im Durchschnitt drei- bis viermal wöchentlich über eine halbe Stunde zum Einschlafen benötigt.

Was kann man tun, um besser (ein- und durch-) zu schlafen?

Um die Schlafqualität nachhaltig zu verbessern und das Ein- und Durchschlafen zu erleichtern, gilt es, eine ruhige und möglichst störungsfreie Umgebung zu schaffen – so lassen sich optimale Schlafbedingungen erzielen. Der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (DGSM) zufolge eignet sich ein ruhiger und kühler Raum perfekt für einen erholsamen Schlaf, dunkle Vorhänge oder Augenmasken können zusätzlich unterstützen – das kann insbesondere für Schichtarbeitende hilfreich sein, die auf das Schlafen bei Tageslicht zurückgreifen müssen. Regelmäßige körperliche Aktivität und leichte Kost zum Abendessen können sich ebenfalls positiv auf den Schlaf auswirken.

Schlaf und Psyche: Bewusste Stressreduktion hilft!

Unser modernes Freizeitverhalten geht oft mit einem höheren psychosozialen Stress einher, was wiederum negative Folgen für die Gesundheit mit sich bringt. Stress und Schlafstörungen stehen in einer Wechselwirkung zueinander und können sich somit gegenseitig verstärken. Ein gestörtes Schlafverhalten kann die psychische Gesundheit negativ beeinflussen und birgt etwa ein erhöhtes Risiko für Depressionen. Umgekehrt kann psychischer Stress Schlafstörungen verursachen.

Den Schlafproblemen den Kampf ansagen

Die gute Nachricht: So unterschiedlich wie die Ursachen von Schlafstörungen, sind auch ihre Behandlungsmöglichkeiten. Von bewusster Stressreduktion über gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung bis hin zu überfälligen Veränderungen im beruflichen oder privaten Leben – Nehmen Sie Ihren Schlaf selbst in die Hand! So oder so ist es immer ratsam, bei anhaltenden Problemen mit den Ärzt:innen Ihres Vertrauens zu sprechen, um den Ursachen des Schlafentzugs rasch auf den Grund zu gehen.

Fazit: Gesunde Lebensführung als Schlüssel zur Vermeidung negativer Folgen von Schlafentzug

Ein gesundes Leben begünstigt einen gesunden Schlaf – und umgekehrt! Achten Sie auf ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, bewusste Stressreduktion und Ruhepausen im Alltag, nehmen Sie Vorsoge-Untersuchungen wahr und halten Sie sich an die von Ihren Ärzt:innen verordnete Therapie.

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