Diabetische Retinopathie: Wie entsteht sie und was kann man tun?
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Diabetes erhöht das Risiko für Retinopathie. Die diabetische Retinopathie ist eine Begleiterkrankung von Diabetes und betrifft die Gefäße der Netzhaut des Auges. Das Tückische an der Erkrankung: Die Retinopathie wird oft erst spät erkannt.
Diabetische Retinopathie: Definition
Die sogenannte diabetische Retinopathie (abgeleitet von „Retina” – medizinisch für „Netzhaut“) ist eine für Diabetes typische Folgeerkrankung der Augen. Schädigungen an den feinen Gefäßen am Augenhintergrund können im fortgeschrittenen Stadium Sehstörungen verursachen – wie etwa verschwommenes oder unscharfes Sehen, dunkle Flecken oder einen roten Schleier. Im Extremfall kann die Retinopathie zur Erblindung führen. Tatsächlich ist die diabetische Retinopathie die häufigste Erblindungsursache: Nach Schätzungen der Österreichischen Diabetes Gesellschaft erblinden in Österreich jedes Jahr rund 200 Menschen an den Folgen einer Diabeteserkrankung.
Wie entsteht die diabetische Retinopathie?
Einer der grundlegenden Risikofaktoren für die Entwicklung einer diabetischen Retinopathie – ebenso wie für ihr Fortschreiten – ist ein schlecht eingestellter Blutzuckerspiegel und zu hoher Blutdruck. Die Früherkennung ist das A und O für eine erfolgreiche Behandlung der diabetischen Retinopathie!
Diabetische Retinopathie: Symptome der Augenerkrankung
Die diabetische Netzhauterkrankung wird in zwei Säulen eingeteilt.
Nicht-proliferative diabetische Retinopathie: Durch den schädlichen Einfluss des hohen Blutzuckers verändern sich die Gefäße und werden undicht. Bei der augenärztlichen Untersuchung zeigen sich Blutungen und Ablagerungen. Da diese nicht sofort das Sehvermögen beeinträchtigen, wird diese Form der Retinopathie oft erst spät bemerkt.
Proliferative diabetische Retinopathie: Wenn die Netzhaut wegen der Gefäßschäden immer schlechter durchblutet wird, reagiert der Körper durch Bildung neuer Gefäße mit besonders schwachen Wänden – es kommt zu Blutungen und Vernarbungen und im schlimmsten Fall zu einer Netzhautablösung. Ein rasches Eingreifen ist unbedingt notwendig, um die Erblindung zu verhindern!
Vorsorge und Diagnose der diabetischen Retinopathie
'Bei regelmäßigen augenärztlichen Kontrollen werden die Sehschärfe und der Augeninnendruck sowie die Netzhaut überprüft und im Bedarfsfall weitere Untersuchungen durchgeführt. Bei der Diagnose der Retinopathie spielen diese regelmäßigen Kontrollen bei Augenärzt:innen eine entscheidende Rolle. Therapeutisch wird eine Laserkoagulation und ggf. eine Injektion in den Augapfel durchgeführt.
Unabhängig davon sind die gute Einstellung des Blutzuckerspiegels und des Blutdrucks die wichtigsten Maßnahmen, um die diabetische Augenerkrankung zu verhindern bzw. ihr Fortschreiten hinauszuzögern.
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